Wirbelsäulen-Spezialzentrum auf Championsleague-Niveau

WIRBELSÄULEN-SPEZIALZENTRUM KORBACH. Patienten mit einem Wirbelsäulen-Leiden werden im Korbacher Stadtkrankenhaus auf hohem fachlichen Niveau versorgt. Das ist das Ergebnis einer Zertifizierung, nach der die Hessenklinik nun als Wirbelsäulen-Spezialzentrum geführt wird. In ganz Hessen gibt es nur zwei weitere Spezialzentren – beide an größere Kliniken angegliedert. In ganz Deutschland sind es gerade mal 25.

In der Größe des Stadtkrankenhauses Korbach ist das „Level 2“-Zertifikat bundesweit einzigartig. „Dieses Zertifikat ist Ausdruck unserer fachlichen Leistungen“, sagt Neurochirurg Guido Hoffmann, Leiter des Wirbelsäulenspezialzentrums. Sein Stellvertreter Noman Zafar ergänzt: „Damit heben wir uns in der Region deutlich hervor.“ Das Zertifikat stehe nicht zuletzt für das „große Portfolio an Möglichkeiten, mit denen wir in Korbach Wirbelsäulen-Erkrankungen versorgen und behandeln können.“

Alle Standards der zeitgemäßen Medizin sind in Korbach erfüllt. Damit ist „Champions-League“-Niveau erreicht. Patienten in der Region können sich heimatnah behandeln lassen und sicher sein, im Fokus einer Behandlung zu stehen, die auf höchstem medizinischen Niveau basiert.

Die Deutsche Wirbelsäulen-Gesellschaft (DWG) knüpft strenge Bedingungen an die Vergabe des Zertifikats, das es auf drei Ebenen gibt: In der höchsten Klasse, Level 1, finden sich Maximalversorger wie Uni-Kliniken. Level 2 erfüllen große kommunale Krankenhäuser, die zwar auch Maximalversorger sind, aber nicht an universitärer Lehre teilnehmen. Level 3 betrifft zum Beispiel Arztpraxen an Krankenhäusern, die ihre Patienten ambulant und stationär versorgen. Für eine Auszeichnung in Level 2 verlangt die DWG zum Beispiel, dass eine Klinik mindestens zwei verschiedene Erkrankungsgruppen behandeln muss. „Bei uns sind es sogar drei“, erklärt Noman Zafar, der seit Anfang 2018 in Korbach tätig ist und für die Zertifizierung verantwortlich war. So werden im Stadtkrankenhaus degenerative Veränderungen wie Bandscheibenvorfälle, Deformationen wie eine verkrümmte Wirbelsäule und akute Verletzungen wie Wirbelkörperbrüche behandelt.

Hochkarätige Spezialisten mit Master-Zertifikat

Der Leiter Guido Hoffmann hat ein Master-Zertifikat in seinem Fachgebiet – die Auszeichnung wird nicht für die Klinik, sondern für einen Arzt persönlich vergeben. Für Level 2 hätte ein einziges Master-Zertifikat genügt – aber auch Noman Zafar verfügt über ein Master-Zertifikat. Das unterstreicht den hohen Anspruch des Experten-Duos. „In unserer Region gibt es nur wenige Kollegen, die ein Master-Zertifikat in Wirbelsäulenchirurgie besitzen“, betont Hoffmann.

Bei der Zertifizierung waren neben weiteren Fach-abteilungen die Pflegekräfte auf den Stationen, die Abteilung für Physiotherapie mit ihrer Leiterin Johanna Pätsch und der Qualitätsbeauftragte des Stadtkrankenhauses, Michael Ricken, intensiv eingebunden. „Ihnen allen gebührt großer Dank“, betonen Guido Hoffmann und Noman Zafar. Gemeinsam haben sie die Zertifizierung mit großer Sorgfalt neben ihrem eigentlichen Tagesgeschäft vorangetrieben und konsequent verfolgt. Sie und alle anderen Beteiligten haben das Ziel schließlich dank großem Engagement erreicht.

Neben der am Krankenhaus angesiedelten Praxis für Orthopädie und Unfallchirurgie von Dr. Thilo Walter, die zwischenzeitlich dem MVZ angeschlossen ist, umfasst das Zertifikat auch die Praxis Guido Hoffmann im Krankenhaus, zu der seit Mitte des Jahres auch eine Zweigstelle in Hofgeismar gehört.

Traumaversorgung für Wirbelsäulenpatienten

Wirbelsäulenverletzungen entstehen meist durch Unfälle mit starker Gewalteinwirkung. Bei Auto- und Sportunfällen oder Stürzen aus großer Höhe können Überdehnung oder Anspannung, Stauchung und punktweise einwirkende Gewalt die Wirbelsäule und das benachbarte Rückenmark verletzen. Bei einem Wirbelsäulentrauma besteht immer der Verdacht auf eine Nervenschädigung mit daraus resultierenden neurologischen Ausfällen.

Als Neurochirurgen sind Guido Hoffmann und Noman Zafar auch Spezialisten für Nervenschäden, die als Folge einer Wirbelsäulenfraktur auftreten können. Die erforderlichen Eingriffe erfolgen, je nach Ort der Schädigung,  minimalinvasiv durch Hals, Brust oder im Lendenbereich. (pr.)