Messer-Schäfer in der Kirchstraße

Messer, Scheren, Haushaltswaren: so kurz und knapp ließe sich das Sortiment bei Messer-Schäfer in der Kirchstraße beschreiben. Dass aber noch viel mehr dahinter steckt wird jedem klar, der den Weg in das alteingesessene Fachgeschäft im Nikolai-Vörtel findet.

Messer ist nicht gleich Messer, das ist das erste, was man im Gespräch mit Heide Schäfer lernt. Aber längst nicht alles. Sie weiß nicht nur alles über Messer, Töpfe und Pfannen, sondern auch über deren Benutzung. Da kommt es nicht selten vor, dass auch eine Rezeptempfehlung benötigt wird. Das kommt häufiger vor, als man glauben möchte: So soll es zum Beispiel Linsensuppe geben: Kein Kochbuch zur Hand, das Internet überflutet einen mit Informationen – also greifen Schäfer-Kunden mal eben zum Telefon und finden bei Heide Schäfer ein offenes Ohr und alle benötigten Informationen.

Für jeden Zweck das richtige Messer

Das haben Schäfers auch während der Coronabeschränkungen gemerkt. Das Geschäft lief in den letzten Monaten bombig. „Je mehr die Menschen jetzt zuhause kochen, desto mehr Wert legen viele auf die perfekte Ausrüstung“, weiß Heide Schäfer zu berichten. Gilt es, eine Melone zu zerteilen, gerät das Universalmesser schnell an seine Grenzen. Bei Schäfer findet man zusammen mit der fachkundigen Beratung genau das richtige Schneidewerkzeug für solche und andere Fälle. Nicht umsonst hat Gründer Ernst Schäfer, der Vater des heutigen namensgleichen Inhabers, das Messermachen noch von der Pike auf gelernt. In Solingen. Von diesem Fachwissen profitieren die Kunden noch heute.

In der Werkstatt werden Messerklingen und Scheren fachkundig geschliffen. Immer zum Wochenende und nicht nur Küchenmesser.

Viehscheren für Schafschur oder Pferdescheren schneiden nach einem Besuch bei Schäfer wieder wie am ersten Tag. Früher wurden sogar die Skalpelle des heimischen Krankenhauses regelmäßig nachgeschliffen und sterilisiert. Die Zeiten sind zwar längst vorbei und auch das Sortiment hat sich weiterentwickelt, aber die Beratungsqualität und die Nähe zu den Kundinnen und Kunden ist noch so, wie man sie nur in einem traditionsreichen Fachgeschäft vor Ort findet. Das spricht sich herum.

Junge Männer entdecken die klassische Rasur

Heut kommen oft junge Männer, um sich bei Schäfer mit einem klassischen Rasiermesser und entsprechendem Zubehör einzudecken. Was den jungen Kunden an Erfahrung im Umgang damit fehlen mag, macht Heide Schäfer mit ihrem Wissen rasch wett.

1929 ließ sich Messerschmied Ernst Schäfer in Korbach nieder. Per Fahrrad ging es damals bis ins Upland, um Scheren zu schleifen. Schnell wurde der Name „Schäfer“ zu einem Begriff für Qualität und Zuverlässigkeit. Gemeinsam mit seiner aus Waldeck stammenden Gattin Pauline eröffnete er 1931 ein Ladengeschäft in der Prof.-Bier-Straße im heutigen Nikolai-Vörtel. Schon acht Jahre später folgte der Umzug an den heutigen Standort in der Kirchstraße.

1956 trat Ernst Schäfer in das Geschäft seines Vaters ein, und seit der Hochzeit im Jahr 1958 steht auch Ehefrau Heide hinter der Theke des Stahlwarengeschäftes, das beide kurz darauf übernahmen. Heute ist Messer-Schäfer längst mehr als „nur“ ein Fachgeschäft. Für viele Kundinnen und Kunden ist der Laden in der Kirchstraße längst zur Institution geworden. Man kennt sich eben und nimmt sich Heide Schäfer (rechts im Bild) gerne ein wenig Zeit zum Zuhören und zum Klönen.

Gutes hält einfach länger

Das wissen nicht nur die Kunden aus dem Einzugsgebiet der Hansestadt zu schätzen. Viele Stammkunden aus den Niederlanden und aus deutschen Großstädten finden bei Messer-Schäfer in Korbach Angebote, die es in ihrer Heimat längst nicht mehr gibt.

„Man muss Ahnung haben von dem was man macht“, erklärt Heide Schäfer den guten Ruf, den das Geschäft bis heute genießt, „und man muss wissen, was gerade gefragt ist. Unsere Kunden kaufen etwas Gutes, weil Gutes länger hält.“ Besser kann man einen Geschenktipp zum Weihnachtsfest kaum formulieren.

ERNST SCHÄFER
Solinger Stahlwaren
Kirchstraße 4
Telefon: 05631 2561