Eilmeldung: Weltrekordversuch abgeblasen

Auf Drängen der Korbacher Stadtverwaltung musste der für heute 13 Uhr geplante Weltrekordversuch abgebrochen werden. Dabei hatte es so gut angefangen. Die Alphornbläser gaben alles. Siggi: »Ich habe gepustet, bis ich Willinger Sterne gesehen habe.«

(Erstmeldung zum Nachlesen)

Gehört hat man am 1. April in der Hansestadt zwar nichts, die Schallwellen waren dennoch so heftig, dass der Turm der Nikolaikirche in Mitleidenschaft gezogen wurde. Erst flogen nur ein paar Dachziegeln davon, jetzt steht die Turmspitze ganz schief.

Betroffenheit, aber auch Entschlossenheit in Willingen: »Wir versuchen das Ganze im kommenden Jahr noch einmal aus der anderen Richtung«, versprach Bürgermeister Thomas Trachte. »Danach sollte der Kirchturm wieder kerzengrade stehen.«

Anschlag verhindert

Unerwartete Probleme bereitete auch das speziell für den Weltrekordversuch angefertigte Alphorn. Mit seiner Länge von 15 Kilometern war es sogar für Spionagesatelliten im Weltraum deutlich zu erkennen. Ein bislang unbekannter Geheimdienst hatte daraufhin unverzüglich ein Sprengkommando in Marsch gesetzt. Zum Glück fiel der Tiefseetaucher im Upland sofort auf. Bei Rhena konnte er von einem Sonderkommando der Bundespolizei vor der geplanten Sprengung in unmittelbarer Nähe des Alphorns überwältigt werden. Bundeskanzler Scholz versicherte in einer eilig einberufenen Pressekonferenz, dass es sich bei dem Willinger Alphorn nicht um das Teilstück einer neuen Pipeline handele.

Der festgenommene Taucher konnte bislang keine Angaben zu seinen Auftraggebern machen. »Der Froschmann redet nur Quak«, hieß es dazu seitens der Bundesstaatsanwaltschaft. Das kann damit zusammenhängen, dass sich der Festgenommene zum Zeitpunkt des gescheiterten Weltrekordversuchs unmittelbarer vor dem Alphorn aufhielt. Er befindet sich noch in ärztlicher Behandlung. »Wir haben es jetzt mit einem überaus verwirrten Einzeltäter zu tun«, bestätigte das Innenministerium.

Unser Bild zeigt den schiefen Turm der Nikolaikirche unmittelbar nach dem Weltrekordversuch. Im Hintergrund ist noch eine Schallwelle zu erkennen. (Foto: Piera Schmincke)